Ein Reisebericht über eine Rundreise durch Jordanien und Israel, von Amman über Jerash, Jerusalem, Betlehem, Madaba, Berg Nebo, Kerak bis zur Felsenstadt Petra, speziell die Felsenstadt Petra ist eine Reise wert!
Wir konnten im Jänner 2000 noch zu einer relativ friedlichen Zeit diese beiden Länder besuchen, nachfolgend findest du Informationen und Fotos zu den jeweiligen Zielen der Rundreise.
Reiseverlauf
Tag 1 Wien - Amman
Tag 2 Amman - Jerash - Jerusalem
Tag 3 Jerusalem
Tag 4 Jerusalem - Betlehem - Totes Meer - Amman
Tag 5 Amman - Madaba - Berg Nebo - Kerak - Petra
Tag 6 Petra - Aqaba - Wadi Rum - Amman*
Tag 7 Amman - Wien
Reiseroute als Grafik
Tag 1: Wien - Amman
Am späten Vormittag Abflug von Wien nach Amman, nach der Ankunft werden wir ins Hotel gebracht.
Tag 2: Amman - Jerash - Israel
Am Vormittag Besichtigung von Amman mit einem römischen Theater und der Zitadelle. Danach Weiterfahrt nach Jerash und Besichtigung einer römischen Siedlung.
Am späten Nachmittag geht es in Richtung Israel. Kurz vor der Grenze müssen wir unseren Bus verlassen und in einen speziellen Bus umsteigen welcher uns zur Grenzkontrolle bringt. Die Grenzkontrolle zeigte sich als wirkliche Kontrolle, eine Mitreisende musste gleich zur Leibesvisitation (Grund: In ihren Schuhen waren Metallteile verarbeitet), auch ich durfte mit meinem Koffer gleich in ein Extrazimmer marschieren (Grund: Leatherman im Koffer), durfte aber mit einem Lächeln der Soldatin gleich wieder gehen! Dann die nächste Hürde: In welchem Hotel wohnen sie in Jerusalem? Ähm, keine Ahnung, hat uns keiner gesagt, steht auch nicht in den Reiseunterlagen, scheint aber egal zu sein, wir durften passieren.
Tag 3: Jerusalem
Besichtigung des Tempelberges mit dem Felsendom und der Al-Aksa Moschee sowie der Grabeskirche.
Tag 4: Jerusalem - Betlehem
Heute geht es zum Ölberg und zum Grab von Maria, danach weiter nach Bethlehem, Besichtigung der Geburtskirche. Am Nachmittag geht es nach Jericho und zum Toten Meer, leider war das Tote Meer an diesem Tag nicht tod, sondern war ziemlich stürmisch, weiterfahrt nach Amman.
Tag 5: Amman - Madaba - Berg Nebo - Kerak - Petra
Am frühen Morgen geht es von Amman nach Madaba, zum Berg Nebo und weiter zur Kreuzritterburg Kerak, danach über die Königsstraße nach Petra.
Tag 6: Felsenstadt Petra
Wir haben den ganzen Tag Zeit für die Felsenstadt Petra, es gibt auch die Möglichkeit mit einem Pferd durch den Siq zu reiten, keine Angst falls der Führer nicht dabei ist, die Pferde kennen den Weg! Eigentlich wären für Petra mindestens 2 Tage nötig um auf eigene Faust die Felsenstadt erkundigen zu können.
Tag 7: Petra - Aqaba - Wadi - Rum (*Programmänderung)
Eigentlich sollte es an diesem Tag nach Aqaba und dann über das Wadi Rum wieder nach Amman gehen, da es in der Nacht auf den Bergen geschneit hat, kann uns der Bus nicht nach Aqaba bringen, daher geht es direkt nach Amman retour. Einige Ersatzbesichtigungen werden aber durchgeführt. Schade aber die Sicherheit geht vor!
Tag 8: Amman - Wien
Den Vormittag nutzen wir noch auf eigene Faust für einen kleinen Stadtbummel, am Nachmittag geht es dann zum Flughafen und Rückflug nach Wien wo wir 22:00 Uhr Abend ankommen.
Informationen zu Jordanien
Jordanien ist ein Königreich und erstreckt sich im Nordwesten der arabischen Halbinsel und grenzt im Osten an den Irak. Im Südosten und Süden an Saudi-Arabien, im Norden an Syrien, sowie im Westen an Israel bzw. an das Palästinensische Autonomiegebiet.
Fläche: | 97740 km2 |
Hauptstadt: | Amman, ca. 1,2 Millionen Einwohner |
Bevölkerung: | ca. 3,9 Millionen Einwohner, davon ca. 2,8 Millionen in der Westbank |
Sprache: | Amtssprache ist Arabisch, im Geschäftsverkehr wir aber sehr häufig auch Englisch verwendet |
Zeit: | MEZ +1 Stunde, auch in Jordanien gibt es die Sommerzeit, daher bleibt der Zeitunterschied bis auf wenige Wochen erhalten (Sommerzeit vom letzten Drittel im April bis Ende September). |
Klima: |
Jordanien liegt in der Übergangszone vom winterfeuchten Mittelmeerraum (Westjordanien) zu den trockenen Wüstengebieten. Das Mittelmeerklima überwiegt, aber die klimatischen Unterschiede zwischen den einzelnen Landesteilen sind während der Jahreszeiten erheblich. Von Juni bis Oktober ist es sehr heiß, in den Tälern bis zu 34°C, im Jordantal, in Aqaba und der Wüste bis zu über 40°C. Dazu ist es sonnig und trocken und es wird meist am Abend sehr angenehm. Dies ist es auch auf dem Hochplateau. Die Winter sind eher mild mit einer geringen Luftfeuchtigkeit und Temperaturen beispielsweise in Amman um die 8-15°C. Schnee findet man eher in den höheren Lagen, die Täler sind mild. In Aqaba am Roten Meer ist es sogar warm bei ca. 18-24°C. In der Wüste kühlen die Temperaturen stark ab. Die günstigsten Reisemonate sind April/Mai und September/Oktober. |
Strom: | 220 Volt Wechselstrom, mit stärkeren Stromschwankungen muss gerechnet werden. Steckdosenadapter sind erforderlich, da unterschiedliche Steckdosen verwendet werden. |
Kleidung: |
Von Juni bis Oktober ist Sommerkleidung ausreichend (ganzjährig für Aqaba), für Frühjahr und Herbst genügen leichte Wollsachen, für den Winter im Gebiet um Amman und für das Hochplateau, sowie für Petra ist warme Kleidung angebracht. Einen Regenschutz sollte man ebenfalls dabei haben. Praktische Kleidung (lange Hosen), bequeme Schuhe und warme Kleidung für Ausflüge in die Wüste und nach Petra. Festes Schuhwerk ist auf jeden Fall für Petra zu empfehlen. |
Trinkgeld: | Bedienungszuschlag von 10% und Trinkgeld von 10% sind gängig. Bakschisch (Trinkgeld ist für alle Dienstleistungen üblich, Taxifahrer erhalten ebenfalls 10%). |
Feiertage: | 22. März, 1. und 25 Mai, 11. August, 14. November. Der wöchentliche Ruhetag ist der Freitag (zahlreiche Geschäfte, Organisationen schließen schon am Donnerstagnachmittag). Außerdem weitere zahlreiche, jährlich wechselnde islamische Feiertage. |
Öffnungszeiten: | Banken: werktags, außer Freitag von 9-13 Uhr (bei größeren Banken gibt es einen Nachmittagsdienst) Regierungsstellen: täglich, außer Freitag von 8-14 Uhr private Firmen: täglich, außer Freitag von 8-13 Uhr und 15:30 bis 18:00 Uhr Läden und Geschäfte: täglich, außer Freitag oder Sonntag von 8-13 Uhr und 15-18:00 Uhr (zum Teil täglich von 8:30 bis 21:00 Uhr). |
Währung: | Jordan-Dinar, in größeren Hotels werden die meisten Kreditkarten akzeptiert, auch das Beheben von Bargeld an Bankomaten ist in größeren Städten möglich, jedoch ist die Menüführung dieser Bankomaten meist nur in arabisch (Jahr 2000)! |
Amman
Amman ist die Hauptstadt von Jordanien und hat etwas mehr als 1.000.000 Einwohner. Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Amman ist der Zitadellenhügel und ein sehr gut erhaltenes römisches Theater.
Amman hatte seine eigentliche Blütezeit nach der Eingliederung in die "Provincia Arabia", mit der Verlegung der Residenz von Damaskus nach Bagdad begann der Niedergang bis die Stadt im Mittelalter völlig verfallen war. Erst mit dem Niedergang von Beirut in den 1970 und 1980er Jahren bekam Amman wieder eine neue Rolle als Handelsmetropole im vorderen Orient.
Heute ist Amman eine moderne Großstadt wo Muslime und Christen zusammen leben.
alle Fotos von Amman |
Jerash
Jerash oder auch Gerasa geschrieben, wurde nach dem 1. nachchristlichen Jahrhundert unter römischer Herrschaft zu einer sehr bedeutenden Handelsstadt und machte dem älteren Petra große Konkurrenz. In den nahen Adschlun-Bergen wurde Erz gewonnen und der Aufschwung führte zu reger Bautätigkeit.
Im 2. Jahrhundert führten die römischen Kriege in Asien zu einer zusätzlichen Aufwertung der Stadt, allerdings ging es in den darauf folgenden Jahrhunderten durch die politische Situation in der Region auch schnell wieder bergab.
In diese Zeit fällt auch der Aufstieg des Christentums, es wurden viele Kirchen gebaut und es gab sogar einen eigenen Bischof.
Ein Hauptanziehungspunkt für Touristen ist die wohl am besten erhaltene römische Siedlung mit dem Forum, dem Nordtheater welches für ca. 800 Personen Platz bot, der Cardo Maximus, eine ca. 800 m lange gepflasterte Straße.
Es gibt aber auch sehr viele Kirchen aus römischer und byzantinischer Zeit.
alle Fotos von Jerash |
Israel - Jerusalem
Jerusalem ist die Hauptstadt von Israel, hat ca. 720.000 Einwohner.
Einen ausführlichen Bericht über die Geschichte von Jerusalem findest du hier!
alle Fotos aus Jerusalem und Betlehem |
Betlehem
Betlehem ist eine Stadt mit ca. 20.000 Einwohnern und grenzt im Norden an Jerusalem und gehört zu den Palästinensischen Autonomiegebieten.
In Betlehem findet man auch die Geburtsstätte von Jesu Christi, über der vermuteten Geburtsstätte wurde eine Kirche errichtet, die sogenannte "Geburtskirche".
Madaba
Madaba liegt ca. 35 km südlich von Amman und hat ca. 70.000 Einwohner. Madaba wurde von den Moabitern gegründet, ca. 100 n. Chr. wurde Madaba Teil der römischen "Provinz Arabia", später von den Persern erobert. Zwischenzeitlich war Madaba im 4. Jahrhundert Bischofssitz. 746 n. Chr. wurde die Stadt von einem Erdbeben zerstört. Die Stadt Madaba wurde um 1880 wieder von Christen besiedelt, man fand noch Reste von 10 Kirchen, viele waren aber bereits in Wohnhäuser integriert worden.
Die wohl interessanteste Kirche ist die griech.-orthodoxe St. Georgskirche, hier befindet sich das berühmte Mosaik welches eine Landkarte Palästinas aus den Jahren 560-65 n. Chr. zeigt. Dieses Mosaik wurde 1884 von einem Mönch wiederentdeckt, es bestand ehemals aus vermutlich 2,3 Mill. Steinchen und dürfte ca. 25x5m groß gewesen sein.
Das Mosaik wurde von 1963-64 restauriert und hat heute eine Größe von 16x5m, die Darstellung zeigt den Jordan mit Fischen und Booten, das Tote Meer, sowie Jericho, Betlehem, Jerusalem, das Mittelmeer, sowie Teile von Ägypten.
Berg Nebo
Der Berg Nebo liegt ca. 9 km von Madaba entfernt. Hier sah Moses das von Gott versprochene gelobte Land, er hat es aber nie betreten, da er vorher starb. Der Berg Nebo bietet eine schöne Aussicht auf das Jordantal, auf das Tote Meer und reicht bis weit nach Israel hinein.
Von der ursprünglichen Kirche welche um 393 n. Chr. erbaut wurde und mehrmals umgestaltet wurde, ist heute nicht mehr viel zu sehen, bis auf ein paar Steinblöcke und ein Bodenmosaik.
Kerak
Kerak wurde von den Kreuzrittern ab 1142 erbaut, fertig gestellt wurde sie 1161. Die Kreuzritter nutzten die strategisch günstige Lage des 950m hohen Festungsberges von Kerak. 1189 wurde die Burg von "Saladin" erobert. Im 13. Jhd. wurde sie dann von ägyptischen Mamluken erobert und weiter ausgebaut und hatte eine Länge von ca. 250m und war durch einen 10m breiten und 30m tiefen Graben von der Stadt Kerak getrennt.
alle Fotos von Madaba, Berg Nebo und Kerak |
Die Felsenstadt Petra
Eine rosarote Stadt: Petra, Stadt der Nabatäer
An wenigen Orten dieser Erde berühren sich Phantasie und Realität so nah wie in der alten nabatäischen Karawanenstadt Petra. In der bizarren Felsenlandschaft gelegen, erreicht man die Stadt durch eine Schlucht, den SIQ. Bedrohlich eng stehen hier die Felswände, bis plötzlich am Ende des grandiosen Canyon eine mit Statuen und Säulen geschmückte Fassade erscheint.
KHAZNET AL-FIR'AUN, das "Schatzhaus des Pharao". Der Sage nach ist die krönende Steinurne des Grabmonuments mit Gold gefüllt und zahlreiche Einschusslöcher beduinischer Flinten zeugen von der Zählebigkeit dieser Legende.
Wie die Häuser der Lebenden aussahen, wissen wir nicht, doch für ihre Toten schufen die Nabatäer wahre Paläste.
Einzig aus ihrem religiösen Vorstellung heraus lässt sich die Kraftanstrengung erklären, hunderte von Gräbern in den gewachsenen Fels zu schlagen: Petra Gott Dhushara wohnte im Stein, war selbst der Fels und in seinen Schoß sollten die Toten ruhen.
Von Petra aus lenkten die Könige der Nabatäer ein Reich, das sich zur Zeit der Geburt Christi von den Wüsten Arabiens über den Sinai bis hin zu den Ufern des Toten Meers erstreckte, kein fettes Land und doch flossen unendliche Reichtümer durch Petra.
Auf den Rücken ihrer Kamele transportierten die Nabatäer Gewürze für römische Tafelfreuden, Asphalt für ägyptische Mumien und Weihrauch für die Tempel der Welt.
Gegen Ende des 1. Jahrhunderts verebbten die Quellen nabatäischen Wohlstands durch den Aufschwung des Seehandels über das Rote Meer. Im Jahr 106 n. Chr. geht das einstige Königreich in der römischen Provinz Arabia auf. In den folgenden Jahrhunderten erlosch die Kultur der Nabatäer und seit dem Mittelalter gehörte Petra allein den Beduinen. Erst im Jahr 1812 entriss der Schweizer Orientalist Johann Ludwig Burckhardt, der - vorgeblich als Muslim - die islamischen Länder bereiste, dieses Wunder der Vergessenheit und schenkte der Welt das Wissen um einen der faszinierendsten Schätze des Orients.
J. L. Burckhardt ist auch der Finder von Abu Simbel in Ägypten.
Text-Quelle: Reise durch Jordanien / Stütz Verlag
alle Fotos von Petra der Felsenstadt |
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