Ein Reisebericht über den Westen Kubas!
Kuba ist schon eigenartig, dass es hier warm ist, die Sonne scheint, das Meer blau ist, Palmen am Strand stehen, das kann man sich vorstellen. Aber sonst?
Kuba ist eine Mischung aus Spanien, Russland, Südamerika und Karibik! Kuba zu beschreiben ist nicht einfach, man muss es selber gesehen und erlebt haben.
Rundreise durch den Westen Kubas - Stationen der Rundreise
Tag 1 Anreise München - Varadero
Tag 2 Transfer nach Havanna
Tag 3 Information - Stadtbesichtigung und Tropicana Show
Tag 4 Havanna - Pinar del Rio - Vinales-Tal - Soroa
Tag 5 Soroa - Havanna
Tag 6 Havanna - Guama - Santa Clara - Cienfuegos
Tag 7 Cienfuegos - Topes de Collantes (Escambray-Gebirge)
Tag 8 Topes de Collantes - Trinidad
Tag 9 Trinidad - Varadero
Tag 1: München - Varadero
Um 10.25 startete unsere Maschine, ein Airbus A330 von München nach Varadero, für die 8500 KM nach Kuba benötigten wir 10 1/2 Stunden. Aber irgendwie vergeht doch die Zeit und wir landen sicher in Varadero.
Die Einreiseformalitäten haben dann auch noch einige Zeit in Anspruch genommen. Nachdem wir auch die Koffer gefunden hatten, ging es mit dem Bus ins Hotel. Im Hotel angekommen haben wir gleich unser Zimmer bezogen, die Anlage kurz unter die Lupe genommen, das Abendessen genossen und dann ab ins Bett (mittlerweile bin ich 41 Stunden auf den Beinen)!
Tag 2: Transfer von Varadero nach Havanna
Am frühen Nachmittag wurden wir mit einem Bus nach Havanna in unser Hotel (Hotel Presidente) gebracht. Die Zeit bis wir abgeholt wurden, haben wir gleich für ein Bad im Meer genutzt, war schon ein schöner Vorgeschmack auf das, was uns in den letzten Tagen erwarten wird.
Am frühen Abend kamen wir im Hotel in Havanna an, Zimmer beziehen, Abendessen und noch die Bar besuchen (der Rum hat schon gerufen).
Tag 3: Information, Stadtbesichtigung und Tropicana Show
Nach dem Frühstück ging es los zu einer Stadtbesichtigung.
Am Programm standen: Eine Stadtrundfahrt durch das koloniale Havanna mit dem Regierungsgebäude am Platz der Revolution, Spaziergang durch das historische Stadtzentrum (Kathetrale, usw.), Uferpromenade "Malecon", Christoph Kolumbus Friedhof, ....
Nach der Stadtbesichtung nutzten wir den Pool im Hotel für eine angenehme Abkühlung, bevor es zum Abendessen ging. Danach ging es um 21.00 Uhr zur Tropicana Show. Diese Show ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Man erhält für ca. 73 CUC pro 4 Personen eine Flasche Rum, pro Person eine Dose Cola, einen kleinen Snack, falls die Flasche Rum nicht leer wird kann man diese mitnehmen (haben wir gemacht und im Hotel geleert, wurde aber 2:30 Uhr). Wer Fotografieren oder Filmen möchte bezahlt dafür extra (Fotografieren 5 CUC, Filmen 15 CUC), den Beleg aber gut aufbewahren, denn es wird während der Show laufend kontrolliert!
zu den Fotos von der Tropicana Show
Tag 4: Havanna - Pinar del Rio - Vinales-Tal - Soroa
Nach dem Frühstück ging es mit dem Bus in die Provinz "Pinar del Rio" in der gleichnamingen Provinzhauptstadt gab es eine Besichtung einer Zigarrenfabrik (Fotografieren nicht erlaubt), naja viel gab es nicht zu sehen, der Besuch des Verkaufsraumes hat sich hier aber gelohnt (nur Bares ist Wahres, auf keinen Fall mit Kreditkarte bezahlen, +11% Aufschlag).
Danach geht es ins Vinales-Tal, das besondere dieser Region sind die Kalksteinformationen und unterirdischen Wasserläufe, die das Tal durchziehen. Die rötlichen Ackerflächen sind stark eisenerz- und die helleren kalkhaltig. Hier werden tropische Früchte, Kaffee und der beste Tabak Kubas angebaut.
Zum Mittagessen ging es durch eine kleine Höhle, am anderen Ende gab es noch eine Vorführung wie früher geflohene Sklaven gelebt haben.
Nach dem Mittagessen ging es zur "Cueva del Indio" einer Indianerhöhle welche im Jahre 1920 entdeckt wurde, ob in dieser Höhle wirklich Indianer gelebt haben ist aber fraglich. Die Höhle ist nicht besonders lang, nach ca. 200m ging es mit einem Boot weiter zum anderen Ende der Höhle.
Weiterfahrt zur monumentalen Felswand mit prähistorischen Motiven der Evolution. Diese Felswand hat eine Höhe von ca. 80m und eine Breite von ca. 120m, sie wurde von einem kubanischen Künstler angelegt. Er benötigte rund 2 Jahre bis sie fertig war. Übernachtung in Soroa.
zu den Fotos von Pinar del Rio - Vinales Tal - Soroa
Tag 5: Soroa - Havanna
Nach dem Frühstück ging es weiter nach "Las Terrazas", hier wurde ein Projekt zum Naturtourismus gestartet. Aus einem solchen Wiederaufforstungsprogramm entstand 1971 die Modellsiedlung. Mitten in den grünen Hügeln des Biosphärenreservats Sierra del Rosario, das unter Unesco-Schutz steht, liegen an einem See die hellblau, rot und weiß gestrichenen Häuser des Dorfes. Danach steht der Besuch einer aufgelassenen Kaffeeplantage auf dem Programm.
Weiterfahrt nach Havanna und Besuch einer Rumfabrik.
Am Abend stand noch die "Zeremonie des canonzo" (Abfeuern von Kanonenschüssen) auf der Festung Complejo El Morro am Programm.
Tag 6: Havanna - Guama - Santa Clara - Cienfuegos
In Guama befindet sich ein nachgebautes indianisches Pfahlbautendorf, dieses erreicht man mit einer Bootsfahrt durch Mangrovensümpfe. Gleich in der Nähe befindet sich die Krokodilfarm "La Boca", wo rund 8000 Krokodile in ihrem natürlichen Lebensraum gezüchtet und vor illegaler Jagd geschützt werden. Für ganz mutige gibt es hier die Möglichkeit ein junges Krokodil in den Händen zu halten (das arme Tier kann ja eh nichts anstellen)!
Danach geht es weiter nach Santa Clara, hier ist eine der größten Universitäten des Landes. Während der Batista-Diktatur war die Stadt Santa Clara Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen Che Guevaras Rebellen und den Regierungstruppen. Hier befindet sich auch das "Ernesto Ché Guevara"-Mausoleum. In diesem liegen seit 1997 die überführten Überreste Ché Guevaras. Kurzer Rundgang durch die Stadt und Weiterfahrt nach Cienfuegos.
zu den Fotos von Guama - Krokodilfarm
Tag 7: Cienfuegos - Topes de Collantes (Escambray-Gebirge)
Cienfuegos, auch die "Perle des Südens" genannt liegt in einer natürlichen Bucht. Cienfuegos ist eine der bedeutendsten Hafenstädt, hier wird fast die ganze Zuckerproduktion des Landes verschifft. Auch ist diese Stadt eine der saubersten, denn die Strßsen werden täglich gekehrt (natürlich von Hand). Cienfuegos ist mittlerweile auch ein Industriezentrum geworden.
Nach einer kurzen Busfahrt ins Escambray-Gebirge müssen wir auf alte russische LKW umsteigen, denn der Bus kann die schmalen, sehr steilen Straßen des Escambray-Gebirge nicht bewältigen. Nach der LKW-Fahrt war auf jeden Fall Knochen sortieren angesagt, den die Strassen hier sind alles andere als Strassen. Auch eine kleine Wanderung durch die wirklich schöne Landschaft war im Programm und wer wollte konnte auch ein Bad bei den Wasserfällen nehmen (war aber sehr kalt).
Danach ging es weiter nach Topes Collantes wo wir eine Nacht verbrachten, hier gab es sogar ein Hallenbad und die ganze Anlage erinnerte stark an den Kommunismus.
zu den Fotos von Topes de Collantes (Escambray-Gebirge)
Tag 8: Topes de Collantes - Trinidad
Der Stadtkern ist fast ein einziges Museum, die Häuser sind alle restauriert und wurden in Museen umgewandelt. Die Stadt sieht aus, als wäre sie noch im 19. Jhd., auch im Stadtmesum sind viele Einrichtungsgegenstände aus dem 19. Jhd. ausgestellt, welche die Lebensweise dieser Zeit wieder spiegelt. Einen Besuch wert ist auch das "Casa de la Trova", ein typisch kubanisches Musikhaus, in dem Tag und Nacht gesungen wird.
zu den Fotos von Trinidad
Tag 9: Trinidad - Varadero
Heute geht es von Trinidad nach Varadero wo wir noch einige Tage am Strand verbringen (Hotel Arenas Doradas), ist nach 1500 KM Busfahrt auch nötig.
zu den Fotos von der Hotelanlage, Strand und mehr
Tipps für einen gelungenen Kuba-Urlaub
Für einen nur "Badeurlaub" ist Kuba zu weit (Flugzeit) entfernt, am besten verbindet man eine Rundreise und noch ein paar Tage am Strand. Zuerst die Rundreise und dann relaxen ist die optimale Kombination!
Falls möglich die Sachen für die Rundreise in einen eigenen Koffer packen und den Rest im Hotel wo man seinen Badeaufenthalt gebucht hat deponieren lassen, Badehose aber auf die Rundreise mitnehmen, es besteht fast täglich die Möglichkeit eine Runde zu schwimmen. Wir haben uns mit dieser Methode einiges an Schlepperei erspart.
Einreise:
Visum erhält man meist vom Reiseveranstalter, die Prozedur ist etwas eigenartig aber mit Geduld zu bewältigen. Einzeln am Schalter anstellen, ein paar Fragen beantworten und auf die Koffer warten. Einige haben am Schalter auch mal 15-20 Minuten benötigt, wenn man diesen Schalter erwischt hat, dauert es eben länger. Einen Abschnitt des Visums erhält man retour, dieser wird für die Ausreise benötigt, daher auf keinen Fall verlieren.
Währung, Trinkgelder:
In Kuba gilt für Touristen der "Peso Convertible", Wechselkurs nahezu 1:1 zum Euro (1:1,12 Stand Mai 2006). Euros können in den meisten Hotels oder in den Wechselstuben getauscht werden. Aber nicht zu viel Wechseln, denn der "Peso Convertible" ist Zuhaus wertlos, für zu viel gewechseltes gibt es dann zwei Möglichkeiten:
1. Alles ausgeben.
2. Wieder zurück wechseln, aber zu einem Kurs der sich gewaschen hat.
Grundsätzlich sollte in Bar bezahlt werden, Kreditkarten (außer amerikanische) werden häufig akzeptiert aber der Preis für die Ware wird dadurch um 11% teurer. Bankomatkarte kann man derzeit so gut wie nirgends verwenden.
Trinkgelder sind auch in Kuba gerne gesehen und bei entsprechender Leistung auch angebracht, denn die Leute in Kuba leben zu einem großen Teil von Trinkgeldern. Aber es kann schon vorkommen das einem der Koffer entführt wird und für 10 Meter tragen die Hand aufgehalten wird. Auch in jedem Restaurant wird eine musikalische Untermalung geboten und gleich wieder abkassiert. So wechseln an einem Tag schon mal 5 oder auch mehr "Peso Convertible" den Besitzer! Auch für ein originelles Foto wird gerne die Hand aufgehalten, speziell in der Altstadt von Havanna haben sich viele darauf spezialisiert. Am besten beim Geldwechseln kleine Scheine verlangen (1 Peso Convertibel)!
Statt Trinkgelder wird auf dem Land und in den Provinzhauptstädten auch gerne Kugelschreiber, Seife oder Kleidung angenommen. Man trifft häufig Kinder welche nach einem "Kulli" fragen oder Frauen welche gerne ein Stück Seife hätten. Diese Produkte sind in Kuba schwer bzw. nur sehr teuer zu bekommen. Auch Kleidungsstücke welche man nicht mehr benötigt werden gerne angenommen, unser Koffer war bei der Rückreise um einiges leichter.
Wo was kaufen? Gute Frage!
Wir konnten unserem Reiseführer vertrauen, er gab uns immer einen kleinen Tipp wo wir kaufen sollen und wo nicht.
Zigarren konnten wir recht günstig ins Soroa kaufen, vom Rum in einer Rumfabrik wurden wir abgeraten, dieser war in jedem Supermarkt günstiger. Zigarren nur in entsprechenden Geschäften und mit Zertifikat (Rechnung für Zoll verlangen) kaufen, auf keinem Fall auf der Straße!
Getränke am besten auch in einem Supermarkt kaufen, bei den diversen Ausflugszielen sind diese auch erhältlich, aber um einiges teurer.
Elektronische Geräte:
In vielen Hotels der Mittel- und Oberklasse gibt es eine 230(220) Volt Versorgung, aber nicht überall, daher immer Geräte verwenden welche für 100V-240V ausgelegt sind, unbedingt einen Adapter für amerikanische Steckdosen mitnehmen.
In vielen Hotels wird mittels Schlüssel (Karte) die Stromversorgung in den Zimmern hergestellt, wenn du deine Akkus laden möchtest dann ist dies ohne Trick nur in der Nacht, wo du im Zimmer bist möglich. Sobald man das Zimmer verlässt (Schlüssel, Karte wird mitgenommen) schaltet sich die Stromversorgung ab (kann ein wenig dauern, daher Vorsicht).
Daher immer für normale NiMH-Akkus (Typ AA und AAA) ein Schnellladegerät verwenden, mit den günstigen dauert eine Ladung der Akkus ~ 20 Stunden. Zusätzlich empfehle ich Ersatzakkus oder Ersatzbatterien mitzunehmen, vor Ort sind Akkus kaum erhältlich, bzw. zu sehr hohen Preisen.
Speicherkarten für digitale Kameras sind kaum zu bekommen und wenn man fündig geworden ist vergeht einem das Lachen (128 MB CompactFlashCard kostet 130 Peso Convertible, bei uns ca. 15 Euro). Für Kameras welche nicht die gängigen AA Akkus oder Batterien verwenden sieht es in Kuba schlecht aus, diese speziellen Akkus findet man nicht.
Filme dagegen sind relativ einfach zu bekommen, sind aber etwas teurer als bei uns und die Auswahl ist auch geringer. Normale Batterien bekommt man auch ohne große Probleme, sind aber auch teurer als bei uns. Am besten alles in ausreichender Menge von Zuhause mitnehmen.
Sicherheit:
Bei unserer Rundreise und auch beim Aufenthalt in Varadero hatten wir keine Probleme. Trotzdem sollte Vorsicht geboten sein, ist bei uns Zuhause auch nicht anders. Schmuck sollte am besten Zuhause gelassen werden, Geld und andere Wertgegenstände sicher aufbewahren, elektronische Geräte (Fotoapparat,...) am Körper tragen und nicht irgendwo hinstellen oder in den Koffer Packen.
Weitere Informationen zur Sicherheit in Kuba finden Sie hier.
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